Page 26 - Gemeindebrief 3 / 2021 - Evang.-Luth. Kirchengemeinde Parsberg
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Ein feste Burg ist unser Gott
Liebe Leserin, lieber Leser,
Ein feste Burg ist unser Gott - so dichtete Martin Luther die Hym- ne der Evangelischen. In diesem Lied fasste er die Grundüberzeu- gung der Reformation leicht lern- bar zusammen: Bei Gott bist du beschützt. Da kann dir nichts pas- sieren, egal, was im Leben Schlim- mes passiert. Bei Gott bist du gut aufgehoben - wie in einer unein- nehmbaren Burg.
Das kam mir in den Sinn, als ich bewußt in unserer Gemeinde über Land gefahren bin: lauter Burgen. Die Lupburg vom Titelbild, die Rui- ne der Adlersburg gut versteckt, in Hohenfels die Burg, Parsberg, Velburg ... kein Ort ist ohne Burg. Halt, stopp: In Breitenbrunn haben wir ein Schloß. Aber das ist eigent- lich schon außerhalb der evangeli- schen Kirchengemeinde Parsberg.
Eine Burg finde ich auch in ande- rer Hinsicht beispielhaft: Ein altes Gebäude - was machen wir damit heute? In Lupburg sind Rathaus, Post und der Schützenverein drin. Die Parsberger Burg nutzen viele Menschen für Feste - Hochzei- ten, Sommerfest, Advent. Hohen-
fels prägt das Stadtbild. In Vel- burg thront eine Ruine über der Stadt. Die Adlersburg - versteckt, fast verschüttet. Die Öffentlichkeit kennt das Problem, wie am besten mit dem alten Gemäuer zu ver- fahren ist - und findet ganz unter- schiedliche Lösungen.
Ein feste Burg ist unser Gott - an- gesichts Corona stellt sich uns die religiöse Erfahrung einer Burg auch wieder ganz unerwartet und ganz neu: Wo finde ich Halt? Wo bin ich sicher? Wir suchen das freilich nicht mehr in Burgen. Son- dern vielleicht eher in der eigenen Wohnung, im eigenen Haus - „my home ist my castle“. Manche fra- gen anders: Wo finde ich innerlich Halt? - und beantworten die Frage auch wieder ganz unterschiedlich.
Ich würde sagen, Sie finden die- sen Halt im Glauben.
Pfarrer Hans-Joachim Gonser
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